Irgendwo in Deutschland

Auf Agfa- oder Kodak-Logos stößt man immer wieder. Wer kennt heute noch Fime mit 24 oder 36 Bilder...
Auf Agfa- oder Kodak-Logos stößt man immer wieder. Wer kennt heute noch Fime mit 24 oder 36 Bilder...

Orte in Deutschland ohne Raum, Zeit und Zuordnung

Man kommt auf seinen Reisen und Ausflügen immer wieder an Orte, die keine genaue örtliche Zuordnung haben und dabei trotzdem irgendeinen Reiz ausstrahlen. Nehmen wir zum Beispiel das erste Bild bei dem ich selber schon gar nicht mehr den genauen Ortsnahmen weiß. Nur noch, dass es an einem Fluss lag und vor vielen Jahren Sieger bei dem Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ war. Als ich am Ende des Ortes vor der Gabelung stand und in Zeiten ohne Navi nicht wusste wohin, merke ich erst, dass es keine Straßenschilder gab. Als Tourist stand man nun da und fragte sich, ob sein Ziel nun über den linken oder den rechten Weg zu erreichen sein. Für die Einwohner sicherlich kein Problem, denn die wussten es durch Erfahrung, Überlieferung oder Hören-Sagen. Diese Nicht-Information und und gleichzeitige bedeutungslose Leere die der Ort in diesem Moment ausstrahlte brachte uns auf die Idee die Kamera zu auszupacken und zu versuchen genau das aufzunehmen.

In den letzten Jahren sind wir dabei an vielen solchen Orten vorbei gekommen. Viele sind dabei zwar bedeutungslos aber sie strahlen keine Atmosphäre aus, so dass die Kamera in der Tasche bleibt.

Kommt man mit Freunden auf das Gespräch nach der Herkunft, so merken wir, dass in der Regel nach dem Ausschlussprinzip gegrübelt wird. Das Bild mit dem Kiosk-Pilz wird gerne dem Schwarzwald, Bayerischen Wald, Harz, Thüringer Wald, Müritz, Lüneburger Heide oder dem Tharandter Wald zugeordnet. Den letzten Ort bzw. Wald kannten wir auch nicht und ahnten nicht einmal, das er in Deutschland ist :-) 

Bei anderen Bildern steht wiederum nicht der Ort und die räumliche Zuordnung im Vordergrund. Diese wurden nach ihrer Entstehung in ihrem Zustand belassen, sozusagen regelmäßig feucht durchgewischt und nicht der regelmäßigen aufkeimenden Renovierungswut geopfert. Bei dem Bild mit der Treppe kam für uns sofort das Gefühl der Siebziger hoch. Das am Handlauf mit Kunststoff ummantelte Stahlgeländer war uns allen seit Kindertagen vertraut und schmückt bis heute sicherlich tausende Orte wie Behörden, Landgasthöfe oder Mehrfamilienhäuser.