Die Lücke seit dem letzten Besuch war definitiv zu groß und wie es der Zufall wollte, passte plötzlich alles und die Tickets nach New York lagen vor uns. Was man auf den Fotos kaum sieht, war die
Startemperatur die uns im Vorfeld immer wieder beschäftigte. Das App zeigt gerne Temperaturen von minus 12 Grad und ging auch runter bis auf minus 17. Die ersten Tage belohnte die Kälte dafür mit
großartigem Licht. Wir bezogen unser winziges Appartement im East Village und starten von hier uns die Wieder-Entdeckungstouren durch New York.
Egal ob groß oder klein, wir alle waren wieder von New York begeistert. Mich euphorisierten natürlich die vielen Radwege und Millionen an SingleSpeeds, die einen überall begegnen. Hier mit einem
Cinelli Mash oder einem Pure Fix zu fahren steht für den nächsten NCY Tripp ganz oben auf der Liste. Aber ohne passende Klamotten und bei X-Minus-Graden im Moment kein Vergnügen. Die Stadt
schläft nie und wir empfehlen New York zu Fuß zu durchwandern. Lange Strecken kann man schnell mit der Subway überbrücken.
Das Essen ist sehr unterschiedlich und damit meinen wir Preise und Qualität. Man kann sehr teuer und mies essen und ebenso günstig und perfekt. Die Kombinationen anders herum gibt es auch. Auf
jeden Fall lohnt die Suche und zu Glauben, dass es nur Fastfood gibt es Schnee von gestern. Veggi-Food und Bio stehen ganz oben. Da ist New York sicherlich anders als andere Teile der USA.
Wenn man wieder einmal die Füße in diese tolle Stadt setzt, dann ist das mit der Kamera gar nicht einfach. Alles ist schon fotografiert und die typischen Bilder zu machen, führt bei mir eher dazu, die Kamera zuhause zu lassen. Ebenso führen einen die Reiseführer von New York genau dahin wo alle anderen auch stehen und wo das Verhältnis von New Yorks Bewohnern zu Touristen 1:99 ist. Genau diese Stellen interessieren mich in der Regel nicht. Wenn mir immer gleich der Gedanke Tourinepp ins Gehirn hüpft, so muss ich auch wieder zugeben, dass so mache Orte, an die es Touristen in New York zieht, auch wirklich sehenswert sind. Meine Reisebegleiter wollten alle zum 9/11 und ich war der Meinung, dass man dem Ort mit keinen Museum und keinen Denkmal gerecht werden kann. Ebenso hatte ich Sorge von zu viel patriotischen Drumherum zugekleistert zu werden. Der Weg zum 9/11 hat sich dann aber doch gelohnt. Die beiden brunnenähnlichen Gebilde mit den Wasserfällen sind einfach beeindruckend und das Museum ist genau das Gegenteil von überladen.
Wir sind gerne früh morgen gestartet und zu Fuß Richtung Wellington oder Brooklyn gelaufen. Auf den Wegen haben wir dann bewusst die Seitenstraßen genutzt. Dabei fiel auf, dass gerade die Radfahrer die heimlichen Sieger auf den Nebenstraßen in New York sind. Während sich zwar einige mit dem Verkehr durch die Hauptstraßen quälen, sind zahlreiche Radler immer parallel zu der Hauptachsen unterwegs.
Bei den Kameras schlug sich wie so oft das Smartphone mehr als wacker. Ich verrate auch nicht welche Bilder mit dem Telefon gemacht sind, denn am Ende zählt nur das Bild und nicht das Instrument das man verwendet hat. Abwechselnd waren dann noch eine Vollformat und die Sony DSC RX100 im Einsatz. Die Begeisterung für die Sony kann ich nicht immer teilen, denn ihr fehlt manchmal das wichtige quentchen Geschwindigkeit und bei einigen Lichtverhältnissen ist sie überfordert. Bilder sind oft überschärft, Details werden gerne weg gebügelt und Farbflächen sind unruhig. Die Sony DSC RX 100 ist und bleibt aber eine kleine gute Kamera, nur wer glaubt damit ein Vollformat zu ersetzen, der träumt.