Dieses Jahr eher spontan und nur mit ein paar Tagen Urlaub im Gepäck. Wir immer mit dem Ziel Freunde und Familie am Kap zu treffen und die letzten Tage in Kapstadt ausklingen zu lassen. Dabei gab es die Möglichkeit einen uralten Wunsch endlich in Erfüllung gehen zu lassen. Wir waren entlang der Garden Route oft am Tsitsikamma Forest vorbei gefahren und hatten immer geplant dort zu wandern.

Der Tsitsikamma Nationalpark gehört seit 1987 zum Garden Route National Park und war uns immer eines der schönsten Gebiete entlang Garden Route. Man muss sich allerdings entscheiden oder sein Timing perfekt legen. Auf der einen Seite gibt es tolle Wanderwege entlang der schroffen Küsten, auf denen man viele Stunden und sogar Tage wandern kann ohne jemanden zu begegnen. Man erlebt die tosenden Wellen, Wasserfälle, muss über endlose Steinhaufen klettern und fällt Abends zufrieden ins Bett. 

Auf der anderen Seite gibt es im Tsitsikamma mittlerweile einige Attraktionen wie die Stormsriver Mouth Bridge. Diese Hängebrücke über den Storms River hat bei Tripadvisor und in vielen Reiseberichten große Bekanntheit erlangt und es wurden entsprechend große Bus-Parkplätze gebaut. Es hat schon etwas lustiges, wenn man erleben kann, wie hunderte von Touristen versuchen, „einzigartige“ Selfies zu schießen. Dabei gibt es herrliche Verrenkungen zu bewundern, wenn versucht wird, um die anderen Touristen herum zu fotografieren. Nur so können die Bilder auf der Hängebrücke nach "Abenteuer" aussehen. Das man mit dem klimatisierten Reisebus gefahren ist und man nur wenige hundert Meter über einen gut ausgebauten Weg gelaufen ist, muss auf Instagram ja niemand erfahren :-) 

Fazit: Die Stormsriver Mouth Bridge ist auf jeden Fall sehenswert, man sollte nur die Peakzeiten meiden. Wer gerne wandert sollte die vielen anderen Wege im Tsitsikamma Forest nehmen - es lohnt sich für echte Wanderfreunde auf jeden Fall.

Wir übernachten in Plettenberg Bay bei Willie und Daniela Gouws in der Villa Villekula. Die beiden haben ihr ökologisches Haus mit ihren Antiquitäten ausgestattet und wer nicht nur lecker essen, sondern morgens von einem gut gelaunten Esel im Garten geweckt werden möchte, der ist hier genau richtig. 

Wir mögen Orte, durch die andere einfach durch fahren. Richtig große Highlights gibt es natürlich nicht zu entdecken aber auf den zweiten Blick findet man viele kleine Dinge, die einen Stop lohnenswert machen. Sedgefield ist so ein kleiner verschlafener Ort. Er liegt an der N2 zwischen George und Knysna. Die Uhren laufen etwas langsamer und dort zu wohnen scheint nicht immer Freude zu machen. Der erste Kontakt den wir dieses mal hatten war mit einem Antikquitätenhändler der uns bat, mit nach Europa zu dürfen.
Wir halten jedes mal, um bei Sedgefield Classic Cars rein zu schauen. Dort stehen immer 50 bis 60 Oldtimer, die im Schatten auf Käufer warten. Man findet Chevrolet, viele Morris, Volkswagen, Fiat, Mercedes, MG, Jaguar, Ford und einige wirkliche Exoten. Seit Jahren steht dort zum Beispiel ein GSM Flamingo aus 1964. Wie wir erfahren haben ist es ein Wagen, der damals von Bob Van Niekerk und Willie Meissner in Cape Town montiert wurde. Der Motor ist ein Ford Kent 1600 Cross und es wurden nur 164 Stück von dem GSM Flamingo gebaut. 

Wenn wir in Süd Afrika wohnen würden, dann wäre das erste was mein Frau kauft ein alter Pickup :-)